"Einmal Hühnchen süß-sauer, bitte!" Ich wette, diesen
Satz habt ihr schon alle einmal gesagt, denn was ist auf der chinesischen
Speisekarte bitte bekannter und beliebter als die gute, alte
"süß-sauer-Sauce"? Auch wenn das Reich der Mitte kulinarisch
natürlich deutlich mehr zu bieten hat, bin ich bereits früh dieser Sauce
verfallen. Es löst vielleicht keine Geschmacksexplosion aus, ist vermutlich
kein Highlight in der Welt des guten Geschmackes, gesund ist es schon einmal
gar nicht und ich bin mir nicht einmal sicher, ob es wirklich aus China kommt,
aber es ist und bleibt verdammt lecker. Mit diesem Gericht ist man immer auf
der sicheren Seite, da weiß man, was man bekommt und es schmeckt eigentlich
immer. Egal ob zu Hühnchen, Ente, Schwein, Rind, Scampi, Fisch, Tofu,
Frühlingsrolle oder, oder, oder...
Ich erinnere mich noch gut daran, als meine Mutter einen chinesischen Kochkurs belegte und es über Wochen nur noch Chinesisch gab - das kam mir zumindest damals so vor. Aber ich kleiner Knirps habe immer ganz fasziniert der Frau Mama beim Schnippeln dieser ganzen komischen Zutaten zugeschaut. Wasserkastanien, Bambus, Sojasprossen? Das soll man essen können? Dann noch diese komische Pfanne namens Wok. Sehr merkwürdig alles! Überraschenderweise hat es dann aber doch immer total lecker geschmeckt, auch wenn manche Zutaten ganz entschieden vom Teller verbannt wurden wie dieses Glibberzeug names Morchel. So wurde mir also quasi die Leidenschaft für chinesisches Essen in die Wiege gelegt. Mittlerweile habe ich nicht nur ein halbes Jahr die chinesische Sprache gelernt, sondern stehe selber in der Küche und schnippel exotische Zutaten. Ich liebe die chinesische und asiatische Küche, sie ist so wunderbar exotisch, leicht und gesund - wenn man einmal ausblendet, dass Chinesen gerne alles in die Friteuse hauen.
Aber auf die Idee so etwas Triviales und fast schon Gewöhnliches wie "Hühnchen süß-sauer" zu machen, wäre ich nie gekommen. Doch nachdem eine
Freundin ganz begeistert erzählte, wie einfach "Hühnchen
süß-sauer" zuzubereiten ist, war ich Feuer und Flamme und musste es sofort
selbst ausprobieren. Siehe da, es geht tatsächlich total fix und schmeckt so lecker wie
beim Chinesen. Zum Reinlegen! Und jetzt seid ihr dran, probiert es aus!
Zutaten für 4
Personen
300 g Hühnchen
3 Paprika (rot,
gelb, grün)
400 g frische
Champignons
175 g
Mungobohnenkeimlinge (Abtropfgewicht)
340 g Ananasstücke
(Abtropfgewicht)
250 g Basmati-
+ Wildreis
4 EL Sojasauce
7 TL Zucker
3 TL Essig
4 EL Ketchup
Salz
Pfeffer
etwas Stärke zum
Binden der Sauce
Speiseöl zum
Anbraten
Zubereitung
Zuerst das Gemüse
waschen, von allem nicht Essbarem befreien und sehr klein schnippeln. Das
Fleisch ebenfalls klein schneiden, mit 1 EL Sojasauce bepinseln und etwas
salzen. Das Fleisch in etwas Öl in einer großen Pfanne oder einem Wok von
beiden Seiten anbraten und anschließend pfeffern. Jetzt das Fleisch aus der
Pfanne nehmen und dafür das Gemüse, also Paprika, Champignons und
Mungobohnenkeimlinge hineinwerfen. Während das Gemüse brutzelt könnt ihr
bereits den Reis kochen. Außerdem solltet ihr nun aus 3 EL Sojasauce, 7 TL
Zucker, 3 TL Essig und 4 EL Ketchup eine Sauce anrühren. Diese Sauce kommt
zusammen mit der Ananas zum Gemüse. Das Gemüse sollte nicht mehr roh sein, aber
trotzdem noch schön knackig. Wenn euch die Sauce zu dünn ist könnt ihr etwas
Stärke mit Wasser vermischen, unterrühren und einmal aufkochen. Zum Schluß nur
noch das Fleisch wieder in die Pfanne geben und mit Salz und Pfeffer gut
abschmecken. Zusammen anrichten und genießen.
Natürlich könnt ihr auch anderes/ gar kein Fleisch oder Gemüse nehmen oder
ihr füllt die Sauce in kleine Gläschen ab und verschenkt sie. Variiert das
Rezept ganz nach eurem Geschmack. Auf jeden Fall wünsche ich guten Appetit!
Dein Rezept wird demnächst die Gaumen meiner Frauen begeistern.
AntwortenLöschenMeine Tochter liebt nichts mehr als zum Chinesen essen zu gehen und wenn Papa das Ganze auch noch Zuhause kocht. Was gibt es besseres !?
Lg
Hauni
Da läuft mir schon beim Fotos anschauen das Wasser im Mund zusammen. Und die Maneki-neko ist auch zucker. >^_^<
AntwortenLöschenIch bin entsetzt!
AntwortenLöschenDu macht Kochbeutelreis???
Ansonsten ist das Rezept aber prima ^^ Das werde ich bei Gelegenheit auch mal testen!
Haha, ja ich bin einfach zu doof um normalen Reis zu kochen in 2 von 3 Fällen wird er mir irgendwie zu matschig und bei Kochbeutelreis wird er immer perfekt und so schön bissfest. Tut mir Leid, wenn das Entsetzen auslöst :D
LöschenAber in der Regel schreibe ich bei den Rezepten nicht Kochbeutel rein sondern nur die Grammzahl, denn sonst weiß man ja nicht, wie viel Gramm man nun nehmen soll. Ich habe das jetzt auch direkt geändert, weil ich es einfach vergessen hatte - daher danke für den Hinweis. :)