Ich wollte euch schon seit Ewigkeiten ein Kochbuch vorstellen, was ich richtig großartig finde: Figlmüller - Wiener Küche: Kochen nach Bildern*. Wie der Titel schon verrät steht in diesem Buch so gut wie kein Text, sondern jeder Arbeitsschritt wird mit einem Bild erklärt. Ab und zu versuche ich ja auch einzelne Arbeitsschritte für euch zu fotografieren und war daher von diesem Konzept sehr begeistert. Dazu kommt noch, dass ich die österreichische Küche unheimlich liebe. Denn ihr findet in diesem Kochbuch nicht nur das berühmte Wiener Schnitzel sondern auch Kaiserschmarrn, Apfelstrudel, Erdäpfelsalat, Palatschinken, Zwiebelrostbraten und vieles mehr. Also wirklich alles was Österreich an Leckereien zu bieten hat. Perfekt für ein bisschen kulinarisches Fernweh. Dazu kommt, dass die Rezepte von Hans und Thomas Figlmüller stammen, also den Besitzern des berühmten Restaurants Figlmüller. Somit handelt es sich um traditionsreiche Familienrezepte, die seit Jahren erfolgreich im Restaurant gekocht werden. Also Rezepte direkt aus der erprobten Praxis. Hier könnt ihr euch übrigens einmal das hübsche Making-of des Buches anschauen: Klick.
So, aber da ich euch nicht nur das Kochbuch vorstellen möchte, sondern direkt ein Rezept aus dem Buch, entschied ich mich dafür euch Salzburger Nockerln zu präsentieren. Das Rezept schien so wunderbar einfach und unkompliziert - ach naja und ich esse diese luftige Na(s)chspeise so unglaublich gerne. In einem Beitrag von 2011 habe ich euch schon einmal von Salzburger Nockerln vorgeschwärmt, bin aber trotzdem erst jetzt dazu gekommen es nachzumachen.
Ich habe alles exakt nachgekocht, wie es im Buch zu sehen ist, bis auf eine kleine Änderung: Statt Preiselbeermarmelade habe ich Himbeeren in die Vanillesauce geschüttet. Dann habe ich aber gestutzt: Nach dem sehr vorsichtigen Unterheben des Eigelb-Mehl-Stärke-Zucker-Zitronenschalen-Gemisch unter den festen Eischnee, sah meine Masse überhaupt nicht so aus, wie auf dem Foto im Kochbuch. Dort war es eine sehr homogene, glänzende und scheinbar betonfeste Masse. Bei mir war es eine weiß-gelbe-Masse mit Luftbläschen und nicht so richtig stabil. Merkwürdig! Aber ich habe mich nicht irritieren lassen und es in den Ofen geschoben. Nach den ersten Minuten war der Eischnee bereits leicht schwarz, also musste ich den Ofen aufmachen und Alufolie auf den Eischnee legen. Nach der Backzeit herausgenommen und ich war komplett ethusiatisch! Es sah so lecker aus! Also sofort auf einen Teller damit! Ich will es probieren! Denkste! Ich hatte nur einen dünnflüssigen Schaum auf dem Teller, der Eischnee ist nicht fest geworden und sackte sofort zusammen.
Ein kurzes "Oh nein!" geschluchzt und dann komplett frustriert das Schäumchen stundenlang angestarrt, in der Hoffnung, dass es noch fest wird. Wurde es aber nicht. Ich überlegte, ob ich nun losheulen sollte oder mich zusammenreißen sollte. Ich entschied mich für das Zusammenreißen. Also den Eischnee abgeschöpft und die Sauce abgeschüttet, die konnte man schließlich noch einmal nehmen. Dann noch einmal losgedackelt und neue Eier gekauft. Wieder Eischnee geschlagen. Aber dieses Mal habe ich die Eigelb-Masse so lange untergehoben und gerührt, bis alles komplett vermischt war und wie auf dem Bild im Kochbuch aussah. Nichts mehr mit vorsichtig unterheben. Wieder in den Ofen damit. Den Ofen dieses Mal auch während der Backzeit nicht geöffnet und die Backzeit sogar noch etwas verlängert. Tja und was soll ich sagen? Der Einschnee wurde wieder nicht fest. Meine Laune war nun komplett am Boden, da ich einfach nicht wusste, was ich zur Hölle falsch gemacht hatte. Ich hatte mich schon so auf diese Nachspiese gefreut. Okay, sie schmeckte auch überhaupt nicht schlecht, aber die Konsistenz war einfach zu weit entfernt von dem was ich wollte. Suppe statt Nockerln. Google zeigte mir auch nur, dass auf Chefkoch und Co. die ganze Menschheit es schafft Salzburger Nockerln zu machen und sie es aber alle auch so machen, wie ich es gemacht habe. Naja gut dann eben nicht, ich habe mich entschlossen euch von diesem Missgeschick zu berichten, damit ihr einmal seht, dass in meiner Küche auch ab und zu mal etwas so komplett schief läuft. Sissi und Franz waren so freundlich die Fotos durch ihre Präsenz etwas aufzuhübschen. Denn die Fotos wollten auch einfach nichts werden, also irgendwie war einfach alles doof.
Während ich hier meine Eischnee-Suppe löffel, hoffe ich auf Tipps von euch - Vielleicht könnt ihr mir ja sagen, was ich falsch gemacht habe? Ich tippe ja auf einen zu heißen Ofen, eine zu große Form oder zu wenig Zucker. Aber an sich zeigt dieses Rezept, dass einen diese Bilder im Kochbuch auch teilweise irritieren können, wenn es bei einem zu Hause nicht exakt so aussieht. Manchmal ist es auch schwer aus den Bildern wirklich abzulesen, was genau man tun muss. Aber trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung, dass das Kochbuch toll ist. Allein das Design genügt, um es zu kaufen, ein schöneres Bilderbuch kann es kaum geben, oder?
Naja und da die Rezepte für die Nockerln im Internet genau wie im Kochbuch sind, kann mein Missgeschick auch eigentlich nicht am Kochbuch liegen.
Zutaten
150 ml Milch
1 Vanilleschote
20 g Butter zum Einfetten der Form
300 g TK-Himbeeren
7 Eiklar
1 Prise Salz
50 g Zucker
10 g Mehl
10 g Stärke
1 TL Vanillezucker
Schale einer Zitrone
5 Eigelb
Puderzucker zum Bestäuben
Zubereitung
Den Backofen auf 220 Grad vorheizen. Die Milch mit der aufgenschittenen Vanilleschote aufkochen und durchziehen lassen. Eine feuerfeste Form ausbuttern, mit der Vanillemilch und den TK-Himbeeren füllen.
Dein Eischnee mit einer Prise Salz aufschlagen und während des Schlagens den Zucker nach und nach hinzugeben. Das Mehl, die Stärke, den Vanillezucker, die Zitronenschale und die Eigelb vorsichtig unterheben. Die Masse auf die Form setzen und für 12 Minuten in den Ofen schieben.
Nach dem Backen mit Puderzucker bestäuben und servieren.
Das war es dann auch schon. Vielleicht habt ihr ja mehr Glück?
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Hey,
AntwortenLöschenalso was Du falsch gemacht hast, weiß ich leider nicht, aber ich finde es wirklich sehr erfrischend auch von Missgeschicken zu lesen. Nicht, dass ich schadenfroh bin, sondern es ist einfach beruhigend zu sehen, dass es auch anderen in der Küche mal so geht... Die Nockerln haben hoffentlich trotzdem geschmeckt, auch wenn die Konsistenz nicht perfekt war, denn das ist ja die Hauptsache.
Das Buch sieht überigens total spannend aus, ich liebe diese Schritt für Schritt Anleitungen sehr.
Lieben Gruß
Anita